Ein bitterböser Film über Klassenunterschiede, politische Korruption und das Stadt-Land-Gefälle in Bulgarien
Ab 27.04 ist der Film „Glory“ in Wien, Linz, Wels, Salzburg, Innsbruck, Graz, Klagenfurt, Villach zu sehen.
Zum Inhalt
Der zurückgezogen im bulgarischen Hinterland lebende Eisenbahnarbeiter Tzanko findet bei der Arbeit Bargeld in Millionenhöhe auf den Gleisen. Er übergibt ohne zu zögern das Geld an die Polizei – obwohl ihn seine korrupten Kollegen dafür auslachen. Natürlich erregt der Fund in der Öffentlichkeit und bei den Behörden Aufsehen. Julia Staikova, ehrgeizige PR-Managerin für das Verkehrsministerium, wittert darin eine Chance. Sie beschließt Tzanko als Ablenkung von einem Korruptionsskandal zu benutzen. Ein folgenschwerer Plan, der Tzankos bislang einfaches Leben zum Opfer der chaotischen Mühlen der Bürokratie werden lässt.
Regie: Kristina Grozeva, Petar Valchanov / Drehbuch: Kristina Grozeva, Petar Valchanov, Decho Taralezhkov / Kamera: Krum Rodriguez / Mit: Stefan Denolyobov, Margita Gosheva, Ana Bratoeva, Nadejda Bratoeva, Nikola Dodov, Stanislav Ganchev, Mira Iskarova , Milko Lazarov , Hristofor Nedkov
Rezensionen
„Komisch, dramatisch, spannend
Bittere Pillen gibt es in Glory dann auch einige zu schlucken. Anfangs gefällt der Film noch durch sein feines Gespür für Komik, die immer die Balance zwischen Alltag und Absurdität hält. Die sich durch kleine, feine oft auch symbolische Einfälle auszeichnet. Doch je weiter der Film voranschreitet, je schärfer der Konflikt wird, umso tiefer werden auch die Abgründe, die wir zu sehen bekommen. Persönliche Abgründe von Menschen ohne Skrupel. Abgründe aber auch systematischer Natur von einem Land, das nicht einmal mehr so tut, als würde es sich um Recht, Ordnung und Anstand scheren. Worauf das am Ende hinauslaufen wird, bleibt lange offen. Grozeva und Valchanov, die hier Regie führten und auch das Drehbuch schrieben, spielen auf eine geradezu perfide Weise mit den Erwartungen und Befürchtungen des Publikums. Der Abstand zum Thriller ist auf einmal sehr, sehr klein geworden, die Spannung dafür groß. Wer zum Jahresauftakt Spektakel und Wohlfühlstreicheleinheiten braucht, der sollte vielleicht nicht in dieses bulgarische Hinterland fahren, in dem jeder gegen jeden kämpft. Dafür ist die raue, teils dokumentarisch anmutende Mischung aus satirischer Komödie und dreckigem Drama ein kleiner Höhepunkt im neuen Filmjahr“. (Film-Rezensionen.de)
Die raue, teils dokumentarisch anmutende Mischung aus satirischer Komödie und dreckigem Drama ist ein kleiner Höhepunkt im Filmjahr 2018.“
In welchen Kinos ist der Film zu sehen
Der Film läuft ausschließlich in bulgarischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln in den folgenden Kinos:
Wien: Votiv
Linz: Moviemento
Wels Programmkino
Salzburg: Das Kino
Innsbruck: Leo Kino
Graz: KIZ Royal
Klagenfurt: Neues Volkskino
Villach: Filmstudio
Der Film ist von Filmladen in Österreich verbreiten.